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Kritik zur Premiere von Oscar Wildes „Bunbury“ vom 16. November 2007 im Theater der „Helmut Förnbacher Theater Company Basel“:
„Badische Zeitung“ vom 17. November 2007
Frisch polierter Sprachwitz und süffisanter Spott
Helmut Förnbachers Company spielt in der Theaterhalle im Badischen Bahnhof Oscar Wildes Komödie „Bunbury"
Wenn das nicht die feine englische Art ist: Der Butler, natürlich mit weißen Handschuhen, zündet die Kerzen an und serviert Tee mit Muffins und Gurken-
Es geht um den wohlhabenden Jack Worthing, der auf dem Land lebt und ei„verdorbenen" Bruder namens Ernst erfindet, um sich in der Stadt zu amüsieren und seiner angebeteten Gwendolen den Hof zu machen. Derlei Vortäuschungen nennt man in den besseren Kreisen elegant „Bunburysieren". Das erste Bild führt in eine Salonatmosphäre, sparsam möbliert mit Sofa, Teetisch und Piano, auf dem Algernon Moncrieff müßig herumklimpert. David Köhne spielt diesen Algernon mit der richtigen Mischung aus Lässigkeit, Zynismus und Unbekümmertheit. Ganz anders sein Freund Jack, ein viel ernsterer Typ, den Lothar Hohmann als Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle gibt, ohne dandyhafte Allüre.
Ein besonderer Einfall der Inszenierung ist, dass Theaterchef Förnbacher selbst die Rolle der Lady Bracknell übernimmt. Er greift dabei auf eine frühere Tradition im englischen Theater zurück, als sämtliche Rollen mit Männern besetzt wurden. Und er schafft es, den unerträglichen Dünkel, die Arroganz und Giftigkeit dieses „fürchterlichen Drachens" darzustellen, ohne eine Karikatur aus der Figur zu mächen. „Rauchen Sie? Wie hoch ist Ihr Einkommen?", nimmt die Lady ihren Schwiegersohn in spe ins Kreuzverhör.
Einen wunderbaren Kontrast zu dieser herben Lady in Schwarz bilden die beiden jungen Damen in Pastelltönen: BarbaraSchwager als Gwendolen wirkt wie eine blühende englische Rose, aber mit ein paar Dornen, denn die hübsche Lady ist nicht nur schwärmerisch, sondern auch selbstbewusst und schlagfertig. So dirigiert sie ihren Verehrer Jack alias Ernst beim Heiratsantrag auf die Knie und weiß auch sonst genau, was sie will.
Eine aber stiehlt allen die Schau: Tanja Horisberger als Jacks Mündel Cecily ist umwerfend in ihrer herausfordernden Exaltiertheit. Das ist kein naives junges Ding, sondern ein Mädchen, das vor Keckheit und nervöser Lebensgier nur so sprüht und vibriert und seine Verführungskraft zielstrebig an dem verliebten Algernon ausprobiert.
Das sind wunderbar leicht, luftig und flirrend gespielte Szenen des Liebespaars im Garten. Ein grüner Teppich als Wiese, ein paar weiße Sitzelemente, Vogelgezwitscher und Flötenspiel -